Zuverlässiger Betrieb von Kapillarrohrmatten auch ohne Systemtrennung

Zukunfts-Dialog: Gastbeitrag von Martin Sandler

Zugesetzte Leitungen, verschlammte Fußbodenheizungen, verstopfte Wand- und Deckensysteme: nichts geht mehr – der Horror für jeden Heizungsbauer und Anlagenbetreiber.

„Wie machen Sie denn das, Herr Sandler? Sie setzen doch schon seit vielen Jahren sogar diese Kapillarrohrmatten mit den dünnen Röhrchen ein, die müssten sich doch noch viel schneller zusetzen als jede konventionelle Fußbodenheizung?“

Ganz einfach: wir achten bei unseren Anlagen von vornherein auf soliden und zuverlässigen Korrosionsschutz. Viele Heizungsfachleute fühlen sich, wenn es um den Korrosionsschutz geht, nicht so ganz sicher. Mit der VDI 2035 ist ja alles wunderbar geregelt, doch es muss auch kompetent umgesetzt werden. Nur so kann gewährleistet werden, dass Heizanlagen, selbst Kapillarsysteme, in der Praxis auf Dauer gut und zuverlässig funktionieren.

In mehr als 25 Jahren Kapillarrohrmatten-Praxis habe ich so manches erlebt, vieles ausprobiert und interessante Erfahrungen gemacht.

Am wenigsten überzeugt hat die gelobte und von vielen Heizmattenherstellern empfohlene Systemtrennung: zu hohe Effizienzverluste und verschiedentlich trotzdem Probleme mit Bakterien und Pilzen, die die Leitungen zusetzen.

In der Praxis sehr gut bewährt hat sich ein Mix verschiedener Maßnahmen:

Basismaßnahmen:

1.    Ein Mikroblasenabscheider zur Dauerentgasung im Vorlauf
2.    Ein Schlammabscheider mit integriertem Magnetsystem im Rücklauf

Konditionierung des Heizungswassers:

1.    Anlage mit reinem VE-Wasser befüllen
2.    Anlage mit Leitungswasser befüllen und anschließend
a     mit Inhibitoren konditionieren oder
b     über ein externes Aufbereitungsgerät im „Bypass“ konditionieren

 

Fazit:

Anlagen ohne Systemtrennung können nicht nur deutlich einfacher, kostengünstiger und platzsparender aufgebaut werden, sie arbeiten auch wesentlich effizienter und kostengünstiger.

Gerade bei Anlagen mit Kapillarmatten empfehlen wir neben den Basismaßnahmen die Behandlung des Heizungswassers nach Konditionierungsmaßnahme 2. Der Einsatz von VE-Wasser erübrigt sich in diesem Fall.

Die Variante b bietet zudem nicht nur die Möglichkeit, frisches Heizungswasser zu behandeln, sondern auch bereits vorhandenes Wasser zu reinigen und gleichzeitig zu konditionieren.

Weitere Informationen unter https://efg.de

 

Autor:

Martin Sandler, Diplomingenieur für Maschinenbau und seit mehr als 30 Jahren Spezialist für hocheffiziente Solar- und Heiztechnik

 

Anmerkung der Redaktion:

Welche Erfahrungen haben Sie zum Thema Systemsicherheit gemacht? Schreiben Sie Ihre Anmerkungen oder Fragen an wuttkebeka-klimade.